Architekt:innen
Traudl Maurer und Hans Maurer
Gebäude
Wohnhaus Maurer
Ort
Samerhofstraße, München
Jahr
1955
Typologie
Wohnen mit Büro

1 Winfried Nerdinger, Inez Florschütz (Hg.): Architektur der Wunderkinder – Aufbruch und Veränderung in Bayern 1945–1960, Verlag Anton Pustet, Salzburg 2005, S. 170

2 Architekturmuseum der TUM, Nachlass Hans Maurer, Planblätter zum Wohnhaus Maurer (maur_h-154)

3 Hans Maurer: Bauten + Projekte – 1947 bis heute, Karl Krämer Verlag, Stuttgart 1989, S. 12 f.

Mit der erfolgreichen Etablierung des Büros und ersten ausgeführten Aufträgen beginnen Traudl Maurer und Hans Maurer 1955 mit den Planungen für ein eigenes Wohn- und Atelierhaus. Das hierfür ausgewählte Grundstück liegt am südwestlichen Rand von München-Obermenzing und grenzt direkt an den Wiesengrund der Würm.¹ Die quadratische Grundfläche des Hauses beruht auf einem Raster von 4 auf 4 m. 25 Stahlstützen tragen die Betonplatte des Flachdachs. Dazwischen sind nichttragende Wände aus Ytong-Steinen eingestellt, die sich mit raumhohen Fensterelementen abwechseln.² Die Trennwände zum Büro sowie zwischen Wohnraum und Küche, Kammer und Schlafraum, sind als Einbauschränke ausgebildet. Die gesamte Planung ist darauf ausgelegt, dass die Raumanordnung infolge veränderter Ansprüche unabhängig von der Konstruktion angepasst werden kann.


Der offene, durchgehend mit Teppichboden belegte Wohnraum findet zwischen zwei rechteckigen, eher geschlossenen Bereichen Platz, bei denen es sich um das nördlich gelegene Architekturbüro und die Kinderzimmer im Süden handelt. Nach Westen hin schließt eine geschwungene, rot gestrichene Außenwand den Raum ab.³ Indem nicht nur das Dach über zwei Modulfelder, sondern auch die Fassade innerhalb des Rasters zurückweicht, öffnet sich im Innern des Hauses eine bepflanzte Terrasse. Mit Hilfe von Leichtmetall- Jalousien, die nahezu unsichtbar im fortlaufenden Betonrahmen der Decke sitzen, lässt sich diese Terrasse zum Garten und zum Pool hin abschließen, sodass ein innenliegender, mit Terracotta-Fliesen gepflasterter Patio entsteht. Von der Küche aus bietet sich außerdem Zugang zu einem östlich gelegenen Wirtschaftshof, der zugleich die Grundstücksgrenze markiert.

Nach der Scheidung wohnt Traudl Maurer weiterhin mit den Kindern im Haus und verkauft es mit deren Erwachsenwerden 1978. Die gesamte Anlage inklusive Einfriedungen, Garage und Pool steht heute unter Denkmalschutz.

Lageplan

Wohnraum mit Stütze, Haus Maurer 1957, Hans und Traudl Maurer Architekten, Foto: unbekannt, Quelle: Architekturmuseum der TUM, Signatur: maur_h-154-1005

Grundriss Erdgeschoss

Axonometrie

Westfassade Gartenansicht, Haus Maurer 1957, Hans und Traudl Maurer Architekten, Foto: unbekannt, Quelle: Architekturmuseum der TUM, Signatur: maur_h-154-1002

Terrasse, Haus Maurer 1957, Hans und Traudl Maurer Architekten, Foto: unbekannt, Quelle: Architekturmuseum der TUM, Signatur: maur_h-154-1003

Westfassade Gartenansicht, Haus Maurer 1957, Hans und Traudl Maurer Architekten, Foto: unbekannt, Quelle: Architekturmuseum der TUM, Signatur: maur_h-154-1002

Terrasse, Haus Maurer 1957, Hans und Traudl Maurer Architekten, Foto: unbekannt, Quelle: Architekturmuseum der TUM, Signatur: maur_h-154-1003

previous Slide
next Slide

Schnitt

Ansicht Süd

Perspektive Wohnraum, Skizze, Haus Maurer 1957, Hans und Traudl Maurer Architekten, Quelle: Architekturmuseum der TUM, Signatur: maur_h-154-2

Frauen Bauen ist ein Forschungsprojekt der TU München

2024 – 25 All rights reserved

Frauen Bauen
KarteIndex