Planungsgemeinschaft Zwischenräume
STUDIUM ROSWITHA NÄHBAUER | 1972-1978 Technische Universität München 1979-1980 Architectural Association London |
STUDIUM BRIGITTE HENNING | 1972-1978 Technische Universität München 1980-1981 Architectural Association London |
STUDIUM MECHTHILD SIEDENBURG | 1970-1972 Christian-Albrechts-Universität Kiel 1972-1978 Technische Universität München 1979-1980 Architectural Association London |
GRÜNDUNG | 1980 Planungsgemeinschaft Zwischenräume |
BÜROPARTNERINNEN | Roswitha Näbauer, Brigitte Henning und Mechthild Siedenburg |
1 Johanna Schmidt-Grohe: „DEUBAU-Preis 81“ oder: Der eigensinnig gute Geschmack der Stadt Essen, in: Süddeutsche Zeitung, 29.01.1981, S. 29 f.
2 Roswitha Näbauer, Monika Hartmann, Wolfram Koblin: selber & gemeinsam planen bauen wohnen, Eigenverlag, München 1978
3 Brigitte Henning, Roswitha Näbauer, Mechthild Siedenburg: Frauenprojekte: neue Wege für Architektinnen, in: Sabine Kraft, Sybilla Hege: Kein Ort, nirgends - Auf der Suche nach Frauenräumen, ARCH+ 12/1981, S. 13
Gründungspartnerinnen der 1980 entstandenen „Planungsgemeinschaft Zwischenräume“ sind die Architektinnen Roswitha Näbauer, Brigitte Henning und Mechthild Siedenburg. Alle drei lernen sich während des Architekturstudiums an der Technischen Universität München kennen, das sie 1972 zeitgleich beginnen. Roswitha Näbauer und Brigitte Henning stammen beide aus München, Mechthild Siedenburg ist in Bremen geboren und studiert vor dem Umzug nach München für zwei Jahre Mathematik in Kiel.
Bereits während ihres Studiums initiieren sie 1977 die Stadtteilwochenschau Lehel, die die Einbindung der Öffentlichkeit in städtebauliche Planungsprozesse zum Ziel hat. Die 1978 von den dreien gemeinsam mit Monika Hartmann verfasste Diplomarbeit „Gemeinschaftsraum Stadt“ über München-Neuhausen wird mit dem DEUBAU-Sonderpreis der Stadt Essen ausgezeichnet.¹ Im gleichen Jahr veröffentlicht Roswitha Näbauer zusammen mit Monika Hartmann und Wolfram Koblin außerdem das Buch „selber & gemeinsam planen bauen wohnen“, das gemeinschaftliche Wohnprojekte und Konzepte zum kooperativen Planen und Bauen vorstellt.²
Ein DAAD-Stipendium ermöglicht sowohl Mechthild Siedenburg als auch Roswitha Näbauer 1979 ein einjähriges Aufbaustudium an der Architectural Association in London. Parallel dazu sind beide dort im Planungsbüro Support angestellt. Brigitte Henning, die nach dem Diplom zunächst für die SBS-Planungsgemeinschaft in Ulm an städtebaulichen Projekten arbeitet, kann über das gleiche Stipendium im darauffolgenden Jahr ebenfalls in London studieren.
1980 entschließt sich die Gruppe auch zur Gründung ihres Büros in München-Neuhausen, das sich als Planungsladen versteht. Ziel ist es, vor Ort in Kontakt zu Anwohnenden und Planungsbeteiligten zu treten, um mit Gestaltungsideen Impulse zu setzen. Auf diese Weise soll Lust auf Veränderungen im Stadtviertel geweckt werden. Zu den ersten Projekten zählen Hinterhofbegrünungen, Wohnungsumbauten und städtebauliche Planungen in Form von Dorferneuerungen und Stadtsanierungen. Bekannt werden sie 1981 auch durch einen selbstverfassten Artikel in der ARCH+ zum Thema „Frauenräume“.³
Über vier Jahrzehnte, die die Planungsgemeinschaft seither besteht, sind zahlreiche Bauten und Stadtentwicklungsprojekte in und um München entstanden. Zu ihnen gehört die Planung für die Konversion des Papierfabrik-Areals in Pasing und das Projekt FrauenWohnen Riem, für das das Büro 2008 unter anderem den Deutschen Bauherrenpreis erhält. Seit 2004 ist zudem Lurildo Meneses Silva Teil der Planungsgemeinschaft, die seit dem Ausscheiden von Brigitte Henning und Mechthild Siedenburg 2021 von ihm zusammen mit Roswitha Näbauer geleitet wird und sich mittlerweile Zwischenräume Architekten + Stadtplaner nennt.
Brigitte Henning, Roswitha Näbauer, Mechthild Siedenburg: Frauenprojekte: neue Wege für Architektinnen, in: Sabine Kraft, Sybilla Hege: Kein Ort, nirgends - Auf der Suche nach Frauenräumen, ARCH+ 12/1981, S. 13
"Eine wirkliche Veränderung des Lebensraums Stadt ist nicht nur eine bauliche, sondern gleichzeitig eine soziale."
Zwischenraeume, Portrait 1981, Foto: unbekannt, Quelle: Archiv Zwischenräume

WERKAUSWAHL
1986-1989
Wohnanlage Mozart-/Carlorfstraße, Rosenheim
1989-1991
Wohnhaus Birkenstraße, Selbstbau, Wartenberg
1990-1992
Werk- und Bürogebäude, Hausham
1990-1995
Wohnanlage Mittenwalderstraße, Kochel
1994
Gemeindebücherei, Umnutzung eines Gewerbehaus, Taufkirchen
1994-1996
Kindergarten Mainstraße, Neubiberg
1997-2000
Integriertes Wohnen in der Altstadt, Ingolstadt
1999-2003
Kooperationseinrichtung im Gefilde Waldperlach, München
1999-2004
Katholische Kindergarten Taufkirchen, Vils
2001
Verdichtung einer Wohnanlage aus den 1950er-Jahren Laim, München
2002-2003
Bürogebäude Office One, München
2003-2010
2. BA, Wohnanlage Messestadt-Riem, München
2004-2006
FrauenWohnen Riem,
Wohnanlage Niedrigenergie Messestadt Riem, München
2007-2008
Fußgängersteg über die Vils Taufkirchen, Vils
2007-2009
Kindertagesstätten in Systembauweise, München
2008-2011
Wohnen am Hirschgarten Hirschgarten, München
2008-2011
Baierbrunnerstraße, München
2009-2011
Kinderhort in Systembauweise, München
2009-2011
Energetische Sanierung und Modernisierung der Schule, Tittmoning
2009-2012
Thalkirchenstraße, München
2009-2012
Wohnen am Hirschgarten Hirschgarten, München
2009-2013
Wohnungsbau Obere Wiesen Lech, Landsberg
2010-2013
Wohnungsbau KomProB Partnachplatz, München
2010-2014
Mehrgenerationshaus und Dienstleistungszentrum Kreis Starnsberg, Pöcking
2012-2014
Gemeindehaus mit Dorfladen, Arztpraxis und Bücherei, Wörth
2012-2014
Geförderte Wohnanlage, Weilheim
Ab 2013
Häuser für Kinder, München
Ab 2014
Wohnanlage Pasing, München
Ab 2016
Wohnungsbau wagnisPARK, München
Die vollständige Werkliste findet sich auf der Bürowebsite „Zwischenräume. Architekten + Stadtplaner GmbH“