Hypo Verwaltungszentrum

Architekt:innen | Bea Betz und Walther Betz |
Gebäude | Hypo Verwaltungszentrum |
Ort | Arabellapark, München |
Jahr | 1969 - 1981 |
Typologie | Büro |
1 Alexandra Sopper, Maximiliane Wölfl: Große Bauten von Betz Architekten – Hypobank und Bürokomplex Nymphe im Vergleich, in: Nadja Häupl (Hg.): Münchner Nachkriegsarchitektinnen – Bea Betz und Edith Horny - Sieben Beiträge zu Leben und Werk nach Begegnungen im Winter 2010, Publikation zum Seminar an der TU München, Eigenverlag, München 2010, S. 19
2 Gottfried Knapp (Hg.): Betz Architekten, Wasmuth Verlag, Tübingen 1997, S. 18
3 Gottfried Knapp: Der zweite Atem – Die Architektur von Betz Architekten für das Hypo-Haus Ost, in: Galerie Aedes (Hg.): Betz Architekten – HypoVereinsbank Arabellapark München, Katalog zur gleichnamigen Ausstellung, Eigenverlag, Berlin 1999, S. 8
Das Hochhaus des Hypo-Verwaltungszentrums im Arabellapark, heute auch als HVB-Tower bekannt, ist 1981 das erste Hochhaus in München, das die Türme der Frauenkirche um mehrere Meter überragt. Den Auftrag der Münchner Hypo-Bank, erste Planungen für den Neubau einer Unternehmenszentrale zu entwickeln, um die im Stadtgebiet verteilte Verwaltung an einem Standort zusammenzufassen, erhalten Bea Betz und Walther Betz bereits 1969. Vorangegangen war ein Wettbewerbsverfahren mit neun eingeladenen Münchener Architekturbüros.¹ 1974 beginnen schließlich die Bauarbeiten auf einem Grundstück am Mittleren Ring.
Das Gebäude setzt sich aus einem viergeschossigen Horizontalbau, der die Sondernutzungen aufnimmt und sich zur dreigeschossigen Eingangshalle hin verjüngt, und dem darüber sitzenden, 27 Stockwerke hohen Büroturm mit Platz für 2.800 Mitarbeitende zusammen. Aufgrund des darunter verlaufenden U-Bahntunnels ist die Anlage eines zentralen Erschließungskerns nicht möglich. Die Aufzüge, Treppen und Versorgungsleitungen befinden sich deshalb in vier außenliegenden Rundtürmen. Zwischen ihnen spannt sich ein massiver Traggürtel, von dem die Büroetagen vom 5. bis zum 10. Stock abgehängt sind, während die darüber liegenden Ebenen auf ihm ruhen. Verteilt sind die Räumlichkeiten auf drei prismatische Baukörper auf je dreieckiger Grundfläche, die große zusammenhängende Büroflächen und zugleich eine ausreichende Belichtung ermöglichen.² Die vorgehängte, glatte Fassade aus Aluminiumpaneelen, die wie auch die Fenster an den Gebäudeecken abgerundet sind, zieht sich über den gesamten Turm.
Ähnlich wie bei den Haury-Häusern werden Bea Betz und Walther Betz nach zwei Jahrzehnten von den gleichen Auftraggebenden mit der Realisierung eines zweiten Gebäudes in der unmittelbaren Nachbarschaft beauftragt. Auch in diesem Fall entwickeln Bea Betz und Walther Betz einen völlig neuen Entwurf.³ Der 1998 fertiggestellte Erweiterungsbau schließt lediglich durch einen schmalen Gang im Osten an das Hypo-Hochhaus an. Ansonsten bleibt er durch die Glasfassade als eigenständiger Baukörper zu erkennen. Ab 2011 wird der mittlerweile unter Denkmalschutz stehende Bestandsbau von Henn Architekten umfassend saniert. Eine weitere Ergänzung erfolgt 2024 durch die Errichtung einer Betriebskindertagesstätte, mit deren Planung Sohn Oliver Betz beauftragt wird.
Lageplan

Hypo Turm mit Blick auf den Mittleren Ring, Hypo Hauptverwaltung 1981, Betz Architekten, Foto: Johannes Legath, 2024
Grundriss Obergeschoss
Grundriss Obergeschosse
Grundriss Obergeschoss
Grundriss Obergeschosse
Schnitt




Fensterdetail, Hypo Hauptverwaltung 1981, Betz Architekten, Foto: Sigrid Neubert, Quelle: Architekturmuseum der TUM, Signatur bet-1-1020
Eingang, Hypo Hauptverwaltung 1981, Betz Architekten, Foto: Sigrid Neubert, Quelle: Architekturmuseum der TUM, Signatur bet-1-1018
Fensterdetail, Hypo Hauptverwaltung 1981, Betz Architekten, Foto: Sigrid Neubert, Quelle: Architekturmuseum der TUM, Signatur bet-1-1020
Eingang, Hypo Hauptverwaltung 1981, Betz Architekten, Foto: Sigrid Neubert, Quelle: Architekturmuseum der TUM, Signatur bet-1-1018
Ansicht West
Hypo Turm von Süden, Hypo Hauptverwaltung 1981, Betz Architekten, Foto: Sigrid Neubert, Quelle: Architekturmuseum der TUM, Signatur bet-1-1017
