Werner-Heisenberg-Haus

Architekt:innen | Marita Adam, Jürgen Adam |
Gebäude | Werner-Heisenberg-Haus |
Ort | Riemerfeldring, Garching |
Jahr | 1989 |
Typologie | Wohnen |
1 Horst Meermann: Architekturpreis für Werner-Heisenberg-Haus. In: Max-Planck-Gesellschaft (Hg.): MPG Spiegel - Aktuelle Informationen für Mitarbeiter und Freunde der Max-Planck-Gesellschaft, Ausgabe 3/90, 11.06.1990, S. 8 f.
2 Bayerisches Staatministerium des Inneren, Oberste Baubehörde (Hg.): Landeswettbewerb für den Wohnungsbau in Bayern 1993, Broschüre im Eigenverlag, München 1993, S. 14 f.
Mitte der 1980er-Jahre erhalten Marita Adam und Jürgen Adam von der Max-Planck-Gesellschaft den Auftrag, mit dem Werner-Heisenberg-Haus ein Internationales Begegnungszentrum für das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik zu planen. Das Gebäude bietet 33 Wohneinheiten, von denen 18 Forschenden der Plasmaphysik und die übrigen 15 den Gästen anderer Max-Planck-Institute zur Verfügung stehen. Die Erschließung dieser Unterkünfte erfolgt mittels überdachter Außentreppen und Stege, die die Gehsteige bis zu den Wohnungseingängen fortführen und einen informellen Austausch unter den schützenden Glasdächern ermöglichen.¹
Ein Veranstaltungssaal im Untergeschoss des Begegnungszentrums dient als Ort für Vorträge, Seminare und festliche Ereignisse. Der Zugang erfolgt über eine zweistöckige Halle: Von einer Empore auf Straßenniveau, an die eine kleine Bibliothek anschließt, führt eine prominent platzierte Treppe ein Stockwerk tiefer zum Veranstaltungssaal mit vorgelagerter Terrasse. Es sind die Fassadenrücksprünge und die unterschiedlichen Neigungen der Pultdächer, die das Äußere des Gebäudes bestimmen. Zum abwechslungsreichen Erscheinungsbild tragen außerdem die rot gestrichenen Fenster auf der grau lasierten Holzverschalung bei, ebenso die Glasdächer und Stahltreppen. Auf der West- und der Südseite schützt eine Fassadenbegrünung vor direkter Sonneneinstrahlung. Auch durch das große Wasserbecken, das zur Regenrückhaltung dient und zu einem angenehmen Klima auf der dem Mehrzweckraum vorgelagerten Terrasse beiträgt, leisten Marita Adam und Jürgen Adam Pionierarbeit auf dem Gebiet des ökologischen Bauens. Bereits 1993 ist dies einer der Gründe dafür, dass das Werner-Heisenberg-Haus ebenso wie das Wohnhaus Zentnerstraße mit dem Landespreis für den Wohnungsbau in Bayern ausgezeichnet wird.²
Lageplan

Fassade zum Garten, Werner-Heisenberg Haus 1989, Adam + Partner, Foto: Alicia Hergerdt, 2023
Grundriss Erdgeschoss

Fassadendetail, Werner-Heisenberg Haus 1989, Adam + Partner, Foto: Ingrid Amslinger, Quelle: Privatbesitz Jürgen Adam
Querschnitt
Zimmertreppe, Werner-Heisenberg Haus 1989, Adam + Partner, Foto: Ingrid Amslinger, Quelle: Privatbesitz Jürgen Adam

Ansicht Nordosten

Spindeltreppe, Werner-Heisenberg Haus 1989, Adam + Partner, Foto: Ingrid Amslinger, Quelle: Privatbesitz Jürgen Adam