Studium
1962-1967 Technische Hochschule München
Ausbildung
1968-1970 Referendariat zur Regierungsbaumeisterin
Lehre
1972 Fachschule für Blumenkunst Weihenstephan, Lehrauftrag für Raumkunst
Bürogründung
1994-1999 Adam + Partner
Büropartner
Jürgen Adam, Ulf Harr

1 Marita Adam im Gespräch mit David Keller und Michael Salfetter, 02.02.2024

2 TUM Archiv, Studienakt Marita Adam, Anmeldebogen

3 Max-Planck-Institut für Plasmaphysik: Architekturpreis für IPP-Begegnungszentrum, Pressemitteilung vom 24.11.1989

Marita Adam wird 1941 als Marita Uellenbeck in Nordböhmen geboren¹ und wächst nach dem Krieg zwischen Hildesheim und Braunschweig in Niedersachsen auf. Mit dem landwirtschaftlich geprägten Hintergrund ihrer Familie, verbringt Marita Adam die Kindheit auf dem Dorf. Das Gymnasium besucht sie anfangs in Hildesheim, ihr Abitur absolviert sie schließlich in Hannover. Mit guten Leistungen in Mathe und den kreativen Fächern aber ohne jeglichen realen Bezug zum Baugeschehen entschließt sie sich im Alter von 21 Jahren für ein Architekturstudium.

Von 1962 bis 1967 studiert sie Architektur an der Technischen Hochschule München.² Dort lernt sie auch ihren späteren Ehemann Jürgen Adam kennen. Nach ihrem Diplom und zwei Jahren Referendariat gründen Marita Adam, Jürgen Adam und Ulf Harr 1972 das Büro Adam + Partner, wo sie zunächst zwei Aufträge bearbeiten: Während die Planung eines Kurzentrums in Reit im Winkl nach zwei Jahren Arbeit eingestellt werden muss, kann der Entwurf für das Einfamilienhaus Wangen am Starnberger See realisiert werden. 1973 wird der Bau mit dem BDA-Preis ausgezeichnet. Im gleichen Jahr wird die Tochter geboren, zwei Söhne folgen 1976 und 1981. Im Zuge der wachsenden Familie reduzieren sich Marita Adams Stunden im Büro. Sie arbeitet vor allem von zu Hause aus und fertigt als gute Zeichnerin die Pläne für Veröffentlichungen an. Parallel zu Jürgen Adams Referendariat, einer ersten Stelle am Universitätsbauamt in Freising, seiner Dissertation und der Berufung als Professor an die Fachhochschule München läuft das Büro nur in kleinem Umfang weiter. Der dritte Partner Ulf Harr steigt mangels Aufträge aus und eröffnet in Ulm ein eigenes Büro. Erst mit zunehmendem Alter der Kinder arbeitet Marita Adam wieder halbtags im Büro und nimmt mehr Einfluss auf das Entwurfsgeschehen. In dieser Zeit entstehen das Werner-Heisenberg-Haus und das Wohnhaus Zentnerstraße. Beide werden 1989 fertiggestellt und ebenfalls mit dem BDA-Preis Bayern ausgezeichnet.³

1995 steigt Marita Adam aus dem gemeinsamen Büro aus. Ungeachtet auch ihrer Scheidung sind sie und Jürgen Adam bis heute freundschaftlich miteinander verbunden. Marita Adam unterrichtet im Anschluss fünf Jahre das Fach Raumkunst an der Fachschule für Blumenkunst, arbeitet als angestellte Architektin in mehreren Büros und übt beratende Funktionen beim Werkbund aus. Ihre Angst vor der Bühne und vor Publikum überwindet sie von 2008 bis 2010 an der Schule für Clowns in Mainz durch eine berufsbegleitende Ausbildung. Im Alter von fast 70 Jahren tritt sie vereinzelt als Clownin auf.

Heute lebt Marita Adam in Freising.

Marita Adam im Gespräch mit Alicia Hergerdt und Hannah Kraus, 14.06.2023

"Ich hatte tagsüber Zeit, wir haben gemeinsam eine Form entwickelt und ich habe es zum Funktionieren gebracht."

Marita Adam, Portrait 2023, Foto: Isabel Mühlhaus, 2023

WERKAUSWAHL

1971-1972
Kurzentrum mit Turnhalle und Hallenbad
mit Jürgen Adam, Ulf Harr, Reit im Winkl (nicht realisiert)

1971-1973
Einfamilienhaus Wangen
mit Jürgen Adam, Ulf Harr, Starnberg

1989
Wohnhaus Zentnerstraße
mit Jürgen Adam, München

1989
Werner-Heisenberg-Haus
mit Jürgen Adam, Garching

1990
Mehrzweckhalle
mit Jürgen Adam, Freising

1990
Königliche Schafzuchtanlage
mit Jürgen Adam, Ampfing

Die Auswahl beruht auf einer von Jürgen Adam zur Verfügung gestellten Werkliste.

Frauen Bauen ist ein Forschungsprojekt der TU München

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