Wohnanlage Reschenbachstraße

Architekt:innen | Helga Schnierle und Adolf Schnierle |
Gebäude | Wohnanlage Reschenbachstraße |
Ort | Reschenbachstraße, Karlsfeld |
Jahr | 1971–1973 |
Typologie | Wohnen |
1 o. A.: Wohnanlage in Karlsfeld bei München, in: DETAIL Zeitschrift für Architektur + Baudetail, 04/1974, S. 815-819
Die Wohnanlage Reschenbachstraße, die Helga Schnierle und Adolf Schnierle in Karlsfeld nördlich von München planen, zeigt, dass sich auch in einer eng bebauten Reihenhaussiedlung private Freiräume realisieren lassen. Zusammen mit einem Studiogebäude und drei Garagen bilden die fünf Wohnhäuser auf dem rund 2.000 m² großen Eckgrundstück ein nach Süden geöffnetes U. Durch die versetzte Anordnung der Häuser entstehen sowohl auf der Eingangs- als auch auf der Gartenseite intime, gegeneinander abgeschirmte Freibereiche. Der dreiseitig umschlossene Gartenhof ist durch Mauern sowie durch Pergolen unterteilt und den einzelnen Wohneinheiten zugeordnet.
Die Grundrisse der fünf Wohnbauten orientieren sich an der klassischen Reihenhausaufteilung mit einem Eingangsbereich, der Küche und dem Wohn-Esszimmer im Erdgeschoss, während die Schlafräume im 1. Stock zu finden sind. In den westlichen der drei Häuser sind zudem auch die Garagen innerhalb des Baukörpers untergebracht. In der geschickten Planung bietet der Bereich des halben split level-Geschosses, das unterhalb der Küche verbleibt, Platz für den vorderen Teil der Autos.
Die Keller- und Erdgeschossdecken sowie die Treppen bestehen aus Stahlbeton. Bestimmend für die Außenwände ist weiß geschlämmtes Kalksandsteinmauerwerk, das sich straßenseitig in den halbhohen Einfriedungen fortsetzt.¹ Im Obergeschoss sind die Wände, die Decke und das Dach hingegen aus Holz gefertigt. Der Materialwechsel wird auch in der Fassade sichtbar, die im oberen Bereich aus einer schwarz gestrichenen Holzverschalung besteht. Diese bildet mit den ebenfalls schwarz getönten Faserzementwellplatten des Daches eine Einheit und kontrastiert zugleich mit den rot lackierten Fenstern. Das Projekt wird 1973, ebenso wie das Einfamilienhaus Wangen von Marita Adam, Jürgen Adam und Ulf Harr, mit dem BDA-Preis Bayern ausgezeichnet.
Lageplan

Fassade, Wohnanlage Reschenbachstraße, 1973, Dipl. Ing. Archi- tekten Adolf und Helga Schnierle, Foto: Paula Schmidt, 2024
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss 1. Obergeschoss
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss 1. Obergeschoss
Ansicht Westen
Fassade, Wohnanlage Reschenbachstraße, 1973, Dipl. Ing. Architekten Adolf und Helga Schnierle, Foto: Sigrid Neubert, Quelle: Architekturmuseum der TUM, Signatur schnie-5-1002

Querschnitt

Straßenfassade, Wohnanlage Reschenbachstraße, 1973, Dipl. Ing. Architekten Adolf und Helga Schnierle, Foto: Sigrid Neubert, Quelle: Architekturmuseum der TUM, Signatur schnie-5-1003