Wohnheim Marie-Luise-Schattenmann Haus

Architekt:innen | Ingrid Küttinger und Georg Küttinger |
Gebäude | Wohnheim Marie-Luise-Schattenmann Haus |
Ort | Friedrich-Loy-Straße, München |
Jahr | 1995-1997 |
Typologie | Wohnen |
1 Anneliese Steinhoff: Freundliche Heimat für 120 Mädchen, in: Süddeutsche Zeitung, 19.06.1955, S. 14
2 Architekturmuseum der TUM, Nachlass Wirsing, Planblätter zum Mädchenwohnheim Zentnerstraße (wirs-74)
3 Roswitha Then Bergh im Gespräch mit Maximilian Boeck, Sophie Steggemann und Bernardo Weiss, 08.02.2024
Bereits seit dem Jahr 1913 betreibt die Münchner Ortsgruppe des Internationalen Vereins der Freundinnen junger Mädchen in der Landwehrstraße 81 ein Wohnheim für junge, berufstätige Frauen, Lehrlinge und Studentinnen. Zwischen 1953 und 1955 wird auf Betreiben der Vorsitzenden Marie-Luise Schattenmann ein neues Wohnheim in der Friedrich-Loy-Straße in München-Schwabing gebaut.¹ Die Planung des fünfgeschossigen Baukörpers, der Platz für 120 Bewohnerinnen bietet, übernehmen Grete Wirsing und Werner Wirsing.² Während ihres Studiums wohnt auch Roswitha Then Bergh hier.³
In den 1970er-Jahren übernimmt das Haus schrittweise auch die Betreuung von Klientinnen aus der Jugendhilfe und wird 1981 als heilpädagogisches Heim anerkannt. 1995 werden Ingrid Küttinger und Georg Küttinger vom Verein beauftragt, einen Erweiterungsbau mit Speisesaal und Großküche sowie zusätzlichen Wohn- und Betreuungszimmern in den oberen Geschossen zu realisieren. Der viertelkreisförmige, dreigeschossige Anbau ist so im Innenhof positioniert und abgetreppt, dass alle Abstandsflächen eingehalten werden und der alte Baumbestand zugleich größtenteils erhalten werden kann. Durch die unterschiedlich geneigten Pult- und Satteldächer und die Vor- und Rücksprünge in der Fassade können alle Räume mit Tageslicht belichtet werden. Fensterbänder mit roten Holzsprossenfenstern laufen entlang des Bogens und weiten sich im Erdgeschoss zur bodentiefen Fensterfront auf.
Die tragenden Wände des Anbaus sind aus Ziegelmauerwerk errichtet, alle dazwischenliegenden Wände, die Decken und der Dachstuhl bestehen aus Holz. Die unterschiedlichen Bauweisen spiegeln sich auch in der Fassade wider. Die gemauerten Wände an den Stirnseiten sind verputzt, die Holzbauelemente mit Aluminiumplatten verkleidet und alle Dachflächen und Anschlüsse in Kupferblech ausgeführt. Ein besonderes Detail sind hier die Regenfallrohre mit ihren markanten Übergängen zwischen Rinne und senkrechtem Rohr sowie dem aufwendig ausgearbeiteten Sockel im Bereich des Vordachs.
Lageplan




Erker im Speisesaal mit Blick in den Garten, Wohnheim Marie-Luise-Schattenmann Haus 1997, G. + I. Küttinger, Foto: Fabian Matella, 2024
Treppenraum, Wohnheim Marie-Luise-Schattenmann Haus 1997, G. + I. Küttinger, Foto: Fabian Matella, 2024
Erker im Speisesaal mit Blick in den Garten, Wohnheim Marie-Luise-Schattenmann Haus 1997, G. + I. Küttinger, Foto: Fabian Matella, 2024
Treppenraum, Wohnheim Marie-Luise-Schattenmann Haus 1997, G. + I. Küttinger, Foto: Fabian Matella, 2024
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss Obergeschoss
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss Obergeschoss




Blick in den Garten, Wohnheim Marie-Luise-Schattenmann Hause 1997, G. + I. Küttinger, Foto: Fabian Matella, 2024
Rückseite, Wohnheim Marie-Luise-Schattenmann Haus 1997, I.+G. Küttinger, Foto: Fabian Matella, 2024
Blick in den Garten, Wohnheim Marie-Luise-Schattenmann Hause 1997, G. + I. Küttinger, Foto: Fabian Matella, 2024
Rückseite, Wohnheim Marie-Luise-Schattenmann Haus 1997, I.+G. Küttinger, Foto: Fabian Matella, 2024
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