STUDIUM
1971–1977 Technische Universität München 1977–1978 Berkeley University of California
MITARBEIT
1978–1979 MLTW / Turnbull Associates + CW Moore
LEHRE
1982–1989 Technische Universität München, Akademische Rätin am Lehrstuhl für Hochbaukonstruktion 1996–2016 Professorin für Entwerfen und Gebäudelehre, Universität Kassel
GRÜNDUNG
1982 Maya Reiner + Jörg Weber Architekten und Stadtplaner
BÜROPARTNER
Jörg Weber

1 Maya Reiner im Gespräch mit Franca Rudolph und Philip Martens, 22.01.2024

2 Charles W. Moore, William J. Mitchell, William Turnbull: The Poetics of Gardens, MIT Press, Cambridge 1988

3 Verena Dietrich: Architektinnen. Ideen - Projekte - Bauten, Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1986, S. 144

Maya Reiner wird 1952 in Stötten am Auerberg geboren. Nach dem Architekturstudium an der Technischen Universität München, das sie 1977 mit dem Diplom abschließt, zieht es sie mit ihrem Partner und späteren Mann Jörg Weber in die Vereinigten Staaten. Über ein DAAD-Stipendium studiert sie ein Jahr lang an der University of California in Berkeley und lernt ein völlig anderes Bildungssystem kennen. Die kalifornische Architekturschule erlebt sie dabei chaotischer, alternativer, progressiver und viel politischer als die TU München.¹ Nach ihrer Masterthesis arbeitet sie in San Francisco für die Nachfolgebüros von MLTW für William Turnbull und Charles Moore. In dieser Zeit entstehen unter anderem die Publikation The Poetics of Gardens, für das Maya Reiner sämtliche Illustrationen anfertigt, und die Planungen zu einem Landhaus für Gerald Hines in den Rocky Mountains.² Zusammen mit Jörg Weber arbeitet sie dabei den vier Gründungsmitgliedern von MLTW zu, die für dieses Projekt noch einmal zusammenkommen.

Aus familiären Gründen kehren Maya Reiner und Jörg Weber schließlich nach München zurück. Gemeinsam gründen sie 1982 ihr Büro in einem alten Werkstattgebäude, das sie selbst umbauen und zusammen mit zwei Bauingenieuren und drei weiteren Architekten nutzen. Erste Aufträge erhalten sie über die erfolgreiche Teilnahme an Wettbewerben, hinzu kommen kleinere, direkt vergebene Bauaufgaben aus dem Bekanntenkreis, wie das Haus für eine Cellistin. Von 1982 bis 1989 arbeitet Maya Reiner außerdem als Assistentin am Lehrstuhl für Hochbaukonstruktion von Prof. Theodor Hugues an der TU München.³ Parallel dazu wird 1987 Sohn Felix und ein Jahr darauf Tochter Sophie geboren. Gemeinsam mit Julian Chiellino und Kerstin Schön führen Felix Reiner und Sophie Reiner heute das Architekturbüro studioeuropa in München und Wien.

Das für die städtebauliche Entwicklung Münchens zentrale Projekt von Maya Reiner und Jörg Weber ist das Strukturkonzept für das Wohnquartier der Messestadt Riem, das ab 1994 aus einem siegreichen Wettbewerb heraus entsteht und sie mit Folgeaufträgen über ein Jahrzehnt bis zur Auflösung des Büros 2008 beschäftigt. Die Entscheidung, ihre eigene Firma aufzugeben, treffen Maya Reiner und Jörg Weber, um sich ganz auf die Lehre konzentrieren zu können. Bereits seit 1996 ist Maya Reiner Professorin an der Universität Kassel. Bis zum Eintritt in den Ruhestand 2016 leitet sie dort den Lehrstuhl für Entwerfen und Gebäudelehre.

Maya Reiner im Gespräch mit Franca Rudolph und Philip Martens, 22. Januar 2024

„...Häuser bauen ist gut, wenn die Beziehung stimmt. Also zwischen mir als Architektin und dem Bauherrn und das ist Regel Nummer eins. Und zweitens ich baue nur für Frauen. Und die Regel hat sich gut bestätigt“.

Maya Reiner, Portrait 2024, Foto: Isabel Mülhaus

WERKAUSWAHL

1982
Ökumenisches Kirchenzentrum
mit Jörg Weber, Nürnberg-Langwasser, Wettbewerb 2. Preis (nicht realisiert)

1984
Neubau Glockenturm St. Matthäus mit Jörg Weber, Nürnberg

1984–1986
Haus für eine Cellistin, Gilching

1985–1986
Atelier für eine Bildhauerin, Gilching

1988
Hochhauskonzept Holzkirchner Bahnhof mit Jörg Weber, München (nicht realisiert)

1988–1991
Schweizer Platz – Neubau Busbahnhof und Platzgestaltung
mit Jörg Weber, München-Fürstenried

1988-1990
Kindergarten
mit Jörg Weber, Eschenau

1989
Kiosk S-Bahn
mit Jörg Weber, Baldham

1989–1993
Friedenskirche mit Gemeindezentrum mit Jörg Weber, Wartenberg

1990–1993
Kirchliches Gemeindezentrum mit Jörg Weber, Selb

1993–1997
Blaue Häuser an der Osterwaldstraße mit Jörg Weber, München

1993–2000
Bauleitplanung und Wohnanlage Friedenspromenade mit Jörg Weber, München-Trudering

1994–1997
Bürgerhaus
mit Jörg Weber, Burghausen

1994–2005
Messestadt Riem - Strukturkonzept Wohnquartier und Bauleitplanung Zentrum (ohne Einkaufszentrum)
mit Jörg Weber, München-Riem

1996–2001
Bauleitplanung nördlich und südlich der Bahnlinie mit Jörg Weber, Eching

1997–2001
Wohnanlage WA7
mit Jörg Weber, München-Riem

1998–2001
Pfarrer-Steiner-Zentrum
mit Jörg Weber, München-Hasenbergl

2000–2003
Wichern-Schule
mit Jörg Weber, München-Hasenbergl

2000–2003
Sanierung Prinzregentenstadion
mit Jörg Weber, München-Bogenhausen

2000–2007
Kinderkrippe Thuisbrunner Straße mit Jörg Weber, München-Aubing

2004–2008
Wohnanlage WA4
mit Jörg Weber, München-Riem




Die Auswahl beruht auf der von Maya Reiner zur Verfügung gestellten Werkliste.

Frauen Bauen ist ein Forschungsprojekt der TU München

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